Ein Weihnachtlicher Text. Allerdings ist der Kern meines Textes heute eine alte Schweinehundgeschichte. Eigentlich mag ich Weihnachtsmärkte mit Glühwein und gebrannte Mandeln. Und ich mag auch Geschenke bekommen und noch lieber verschenke ich Dinge an Menschen die ich liebe.
Für mich ist Weihnachten und die dazu gehörige Feier was traditionelles. Auch wenn ich gerne in die Kirche gegangen bin, hatte die Feier für mich nicht so sehr den Christlichen Aspekt.
Mir ging es immer mehr um die Lichter, Kerzen, Kekse und Gemütlichkeit. Das Licht machen in der dunkelsten Jahreszeit. Das einkuscheln und endlich ausruhen, bevor es dann ab dem 2.1. wieder von vorne los geht.
Jeder sollte zu Weihnachten seine eigenen Traditionen basteln. Früher hatte ich mir ne Menge Stress gemacht, weil ich Weihnachten niemanden enttäuschen wollte und mir andere Traditionen habe aufdrücken lassen oder veraltete auf Biegen und Brechen habe aufrecht halten wollen.
Weihnachten gehört der Familie. Das geht so lange zu bis Mitglieder zweier unterschiedlichen Familien eine neue Gründen und dann geht der ganze Stress los. Na egal – dieses Jahr, sitze ich Weihnachten ohne die komplette Familie da. So wie meine Eltern da durch mussten, und derren Eltern da durch mussten, bin ich nun an der Reihe und ja es ist ganz schön traurig. Und selbst wenn das liebe Fräulein keine 3000km weg wäre, würde sie nicht mehr auf dem Sofa neben mir sitzen und zum 1000. mal „Marrys Boychild Jesus Christ“ von Boney M hören sondern würde sich ein paar Plätzchen in eine Tüte packen lassen um diese Zeit mit jemanden zu verbringen, der inzwischen wichtiger geworden ist als ihr armes Mütterchen. Und das ist vollkommen ok.
Aber vielleicht habe ich ihr auch ein paar Weihnachtstraditionen mitgegeben. Nur wie ich sie kenne, wird Stress für sie nicht dazu gehören.
Meine sind zum Beispiel, vor dem 1.12. werden keine Plätzchen gegessen und vor dem 1. Advent auch keine gebacken. Wenn es einen Weihnachtsbaum gibt, dann wird der am 24.12. aufgebaut und geschmückt.
Es werden alle Weihnachtsfolgen von Southpark geguckt. Am 24. bleibe ich zuhause.
Und 3 Nüsse für Aschenbrödel kann ich nicht mehr gucken. Der Prinz ist ein häßlicher Sack und die einzige scharfe Schnitte in der tschechischen Märchenwelt war Rumburak. Und ich muss einen sehr nostalgischen Moment erwischen um bei der Aschenbrödel-Erkennungsmelodie nicht sofort Sodbrennen zu kriegen.
Ach ja – und es wird ganz viel durcheinander gegessen. Deswegen ist es Tradition in der Nacht vom 24. zum 25,. Dezember mit Bauchweh im Bett zu liegen und Alpträume zu haben.
Die Geschichte stammt aus einer Zeit, wo mir alle auf den Sack gegangen sind, weil wir kein Fernseher hatten. Hatten wir ja nie so richtig. Aber damals hatten wir nur einen alten Laptop.
Wie um alles in der Welt konnten wir Weihnachten feiern?
Weihnachten mit Schweinehunden
„Was macht ihr an Weihnachten? Ihr könnt ja noch nicht mal warten aufs Christkind gucken so ohne Fernseher.“ „Na dann wird wohl unser Weihnachten ausfallen wenn wir uns ohne Fernseher beim warten aufs Christkind zu tote langweilen.“ Läuft diese Sondersendung überhaupt noch? Früher kam das doch gleichzeitig auf dem Ersten und dem Zweiten. Jedes mal Peterchens Mondfahrt (wo ich mich schon als Kleinkind gefragt habe warum Peterchens Mondfahrt, wo Anneliese doch auch an dieser „Adventure“ Reise beteiligt war – aber egal) und ein paar Astrid Lindgren Filmchen mit glücklichen Kindern, die einfach so – nur wegen Schnee, Apfel, Nuss und Mandelkern sowie ein paar dicker, selbstgesricker Strümpfe vor Freude ganz aus dem Häuschen waren. Wo guckst du denn „warten aufs Christkind? Auf Pro 7 oder wo? Weihnacht- Specials die alle 10 Minuten von Werbepausen unterbrochen werden, damit man sich noch vor der Bescherung ein paar Gedanken machen kann in was man ein unliebsames Geschenk umtauschen kann (Hoffentlich legt Oma gleich die Quittung mit bei) oder was man sich holen kann wenn es wieder mal Gutscheine gibt oder noch besser – es wird gleich Bares in einen Umschlag gelegt. Ganz krass ist doch wenn der Filius plötzlich aus dem Zimmer schreit: „Ui geil, das wünsch ich mir total, hoffentlich krieg ich das.“ und Mutti mit dem Glöckchen in der Hand erstarrt kurz und weiß noch bevor das Geschenkpapier aufgefetzt wurde, dass es eine Enttäuschung geben wird. Aber die Bescherung findet ja schon oft unmittelbar nach dem Mittagessen statt , weil es ja glatte Folter ist, seine Brut unnötig lange warten zu lassen. Vor allem weil man weiß – nach der Bescherung ist ruhe und es wird nicht mehr ständig genervt. Ich finde es immer ein bißchen befremdlich, wenn ich noch am rumputzen bin, noch nicht mal geduscht habe und beim rausbringen der letzten Mülltüte merke; bei den meisten war es das schon. Die Mülltonnen sind bereits voll von Geschenkpapier und Verpackungen. Aber die haben doch alle einen Fernseher, denk ich, mit 100 verschiedenen Programmen, da kann man doch erst recht ein bißchen länger warten. Nun, scheinbar nicht. Also wir sitzen nicht da von Morgens an und singen Weihnachtslieder und essen Plätzchen. Wir sind ganz bestimmt keine Weihnachtliche Vorzeigefamilie und es wird nie ein Weihnachts- Special geben wie „Stille Nacht, Heilige Nacht bei Tanja.“ Weder auf Pro 7 noch auf RTL. Dann könnte man nämlich sehen wie mein Kind und der dazugehörige Vater kurz vorm Ladenschluss durch die Gegend rennen um noch schnell ein Geschenk für mich zu besorgen. Lassen wir das. „In Amerika gibt es schon früh am Morgen die Geschenke.“ sagst du. Ja am Morgen NACH dem heiligen Abend.
„Trotzdem, ich könnte nicht ohne Fernseher.“
1997 hatten Fräuleins Vater und ich einen Fernseher und irgendwann sollte „Forest Gump“ (oder so) kommen und wir haben uns echt darauf gefreut. Allerdings kam schon eine knappe Woche vorher zu jeder abendlichen Werbeunterbrechung eine Vorschau zu „Forest Gump“ mit allen relevanten Szenen. Am Tag der Ausstrahlung, hatte ich also das laue Gefühl diesen Film schon irgendwie geguckt zu haben und eigentlich gar keine Lust mehr drauf. Die Lust verging total, als ein paar Minuten vor dem Film, nochmal die Vorschau gezeigt wurde. Als dann der Film unmittelbar nach dem Vorspann unterbrochen wurde um die Vorschau für den Film am nächsten Tag zu zeigen haben wir die Kiste ausgeschaltet und raus gebracht. Also nicht gleich, denn vorher habe ich einen Heulkrampf bekommen. Ich habe den Film bis heute nicht gesehen. Also Fräulein und ich leihen uns total gerne mal eine DVD aus sie ist eine Freundin des seichten Horrors und ich mag Austin Powers und so. Aber ein Fernseher – dafür habe ich keinen Platz. Und wir kriegen die Zeit bis zum Christkind schon so irgendwie rum. Und wenn´s mit einem Brettspiel sein muss, oder einem Spaziergang oder ich mach mal meine Küche sauber.

Ein kleiner Weihnachtsbaum aus Geschenkpapier.
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