Hier eine Schweinehundgeschichte bei der ich eigentlich gut die Kurve zu meinem Neustart Paket kriegen kann. Man nimmt sich zu viel vor und dann klappt es nicht. Wenn es dabei um Gesundheit geht, dann kann ich dabei jetzt helfen. Hehe. Unter www.fincavegana.com kann gebucht werden. 😉
Aber mal im Ernst, Tipps geben zu guten Vorsätzen und dann selber am 1.1. schon vergessen was man eigentlich ändern wollte…
Gute Vorsätze kommen so irgendwie automatisch.
Man möchte frisch und neu ins nächste Jahr starten und um den Neubeginn nicht nur am Datum zu erkennen, muss nun irgendwas her, irgendwas zackiges.
„Hast du dir was Vorgenommen?“ werde ich gefragt. „Ja was denn?“ frag ich zurück, „ich rauche eh nicht, ich hab keinen Fernseher, ich ernähre mich gesund und vegetarisch, versuche immer mehr auf vegane Ernährung um zu stellen, zocke nicht und ich treibe Sport, obwohl ich jeden Tag, selbst bei minusgraden, mit dem Rad zur Arbeit fahre und jeden Tag mit dem Hund zwei Stunden unterwegs bin.“ Der Schweinehund grinst ein bisschen und meint: „Na, da geht doch noch was, du könntest auch gleich ganz Vegan sein oder du könntest mehr Geld für soziale Projekte spenden, du könntest alle 14 Tage in der Bahnhofsmission aushelfen oder einen Hund im Tierheim ausführen, eine Patenschaft übernehmen, nur noch Besucher empfangen die mit dem Rad oder öffentlichen Verkehrsmitteln kommen, aufhören Bier zu trinken, mit deinem Badewasser die Toilette spülen …“
„Natürlich kann ich das, ich kann nur noch von Quellwasser und Getreide leben, kann meinen Mantel teilen, eine Obdachlosen in meinem Wohnzimmer schlafen lassen, ich kann mein letztes Hemd hergeben und dann nackt im Wald stehen und hoffen, dass sich die Sterntaler in meiner Frisur verfangen, oder in meinen Achselhaaren. Ich kann auch den ganzen Tag barfuß umher wandeln, bekleidet im hären Hemd um jeden zu zeigen wie dagegen ich bin..“ – ja geht’s noch oder was. Soll ich mich ans Kreuz nageln lassen? Diese Rolle habe ich nie für mich beansprucht. So einfach geht’s nicht Leute. Es kann nicht einer die Suppe auslöffeln die alle einbrocken. Jeder hat an der trüben Plörre zu löffeln und wir müssen alle gleichermaßen einen Utopistischen Eintopf kreieren damit wir nicht daran ersticken und wir sind selber Schuld wenn wir uns reinpissen lassen. Ich bin nicht der Chefkoch. Ach ja und quälen ist auch nicht mein Hobby und Verzicht nicht meine Religion, dass könnt ihr doch bitte oft genug sehen. Ein Utopistischer Öko zu sein heißt nicht zwangsläufig auf etwas verzichten müssen. Die einzigen die verzichten müssen, sind Konzerne und Schweinefirmen. Die müssen nämlich auf mein Geld verzichten und auf meine Fürsprache und mein Verständnis.
„Was hast du den für gute Vorsätze mein lieber Schweinehund?“
„Ach, ich habe gar keine. Ich halte das sowieso nicht durch. Ich fange dann spätestens am 2. Januar wieder an zu rauchen und joggen, ach – bei dem Wetter.“
Man darf den Utopisten Eintopf natürlich nicht gleich mit der Schöpfkelle auslöffeln wollen. Wenn man sich verschluckt und den Mund zu voll hat, schießt einem das ganze Zeug in die Nase, brennt und ist auch nur wieder ekelig. Nimm erst mal einen kleinen Löffel, einen Dessertlöffel und versuche es mit winzig kleinen Vorsätzen. Zum Beispiel kannst du ja weiter rauchen, aber erst ab 10 Uhr morgens. Du gehst nicht joggen, aber holst deine Sonntagsbrötchen zu Fuß und fährst alle Strecken unter 5 km mit dem Rad. Du lässt den Aufzug weg, wenn du weniger als 3 Etagen damit zurücklegen würdest, du nimmst Brotdosen und keine Alufolie mehr, du trennst den Müll wie es sich gehört, du kaufst dir eine Steckdosenleiste mit Schalter für deine HIFI und TV Anlage, benutzt Seife satt Duschgel und drehst dir wenigstens im Flur eine Energiesparlampe rein. Das sind winzige Kleinigkeiten, die du dir aus dem Ärmel schütteln kannst, die du hinkriegst ohne Mühe, die nicht nur der Umwelt sondern auch dir und deinem Geldbeutel gut tun. Ehe man darüber nachdenkt haben sich dann die guten Vorsätze als alte Gewohnheit eingeschlichen und bereits Ende Februar vergisst du bereits deine Autoschlüssel wenn du aus dem Haus gehst um Brötchen zu kaufen.
Ich – natürlich habe ich auch gute Vorsätze. Allerdings setze ich diese gleich, wenn ich denke dass sie nötig wären, um und warte damit nicht bis zum Jahreswechsel. Ich arbeite jeden Tag an mir und kämpfe gegen meinen eigenen Schweinehund, der immer schneller resigniert. Aber für 2010 nehme ich mir vor – tatatata – nicht mehr aus Bequemlichkeit zu lügen. Nicht mehr automatisch mit „Gut.“ zu antworten, wenn ich die Pflichtfrage nach meinem Befinden gestellt bekomme. Mal sehen wie weit ich damit komme.