Wieder ein alter Schweinehundtext.
Aber eigentlich noch ok, weil ich immer noch mit meinem Seifensäckchen unterwegs bin.
Wie viele Plastikflaschen ich wohl bisher gespart habe?
Briefe an den Schweinehund – Seife und andere Schmiere
Jedes mal wenn ich meine Besuche bei dir in die Abendstunden ausdehne, das passiert ja fast wöchentlich, und ich dann irgendwann den Kaffee oder zur späteren Stunde den Wein „wieder weg bringen“ muss, sitze ich auf deiner Klobrille (es ist immer kuschelig warm weil du erst im Hochsommer die Heizung ganz ausstellst) und ich sitze gerne ein bisschen länger, weil es gibt immer was zu gucken. Das du verschiedene flauschige Badezimmerteppiche hast, die du regelmäßig wechselst und verschiedene Duschvorhänge, die du im selben Turnus wie die Teppiche wechselst, weil sie nämlich genau zu denen passen, dass finde ich spannend. Mal ist alles in warmen erdtönen, mal alles knallrot, dann wieder blau mit Goldfischchen und im Winter hellblau mit tanzenden Schneemännern. Aber wenn man sich zum duschen in die Wanne stellt, hat man kaum Platz um sich zu drehen. Der Wannenrand steht voller Flaschen, genau wie die zwei Regale über der Wanne und die 5 (fünf) kleinen Badezimmerregale, die mit Saugnäpfen an den Fliesen halten und in regelmäßigen Abständen in die Wanne krachen.
Du hast Shampoo gegen Schuppen und für gefärbtes Haar, für sprödes, für geschädigtes, für feines Haar und noch mal eins für mehr Volumen, und da hinten steht noch eins für Seidenglanz. Fast zu jedem Shampoo hast du die passende Spülung daneben stehen – und daneben stehen die Plastikflaschen für Duschgel. Eins was die Haut strafft, eins für empfindliche, eins für beanspruchte, eins für die reife und eins für trockene Haut. Gel für den Frischekick am Morgen, Gel zum runterkommen am Abend. Dann stehen da noch richtig große Flaschen mit Badeschaum. Einmal für die Wellness, gegen Muskelverspannung, zum chillen, zum entspannen, zum relaxen und eins das nach Apfel riecht und eins riecht nach Rose. Ja, da ist mein Bad schon etwas übersichtlicher. Ein Seifensäckchen hängt am Hacken und eine Seife liegt am Wannenrand – das war’s. Die Seifen sind meist in Papier eingepackt und reichen auch ein wenig länger als eine Flasche deines Duschgels. Wir stehen beide auf gute Parfums. Und wir geben beide nicht wenig Geld für edle Duftwässerchen aus. Aber was nütz die teure Plörre, wenn schon mein Duschgel, Shampoo und meine Hautcreme, jedes Geschmiere für sich total intensiv riecht? Die doppelte und dreifach Parfümierung, Ein Katastrophenbukett? Die Nase verabschiedet sich und kaum einer kann erriechen was man investiert hat um seinen Mitmenschen mit Wohlgeruch zu gefallen.
Zwei Hand voll Duschgel, vom Scheitel bis zur Sohle – mit Seife brauchst du weniger. Ich wette das ist auch besser für die Haut. Und wo wir mal beim riechen sind – zur WM hat dein hellgrünes Toilettenpapier nach Rasen gerochen, letzte Weihnachten hast du von der selben Blödfirma die Weihnachtsedition „Spekulatius“ gekauft. Wie soll man da noch Appetit auf einen Keks haben, wenn man vorher Toilettenpapier benutzt hat was genauso gerochen hat. Und jetzt riecht es nach „relax“ und ist mit Aloe Vera getränkt. He – das ist doch wohl für´n Arsch oder was? Nein, blaues Engel Papier ist eben nicht wie Sandpapier, wer sagt das? Bei mir hast du dich noch nie beschwert oder nach Wundsalbe verlangt. Also bitte!