So weit bisher…

Es wird. Zwar langsam, aber stetig und inzwischen gucke ich, wenn ich auf meinem Sofa sitze durch ein 1a Fenster. Durch das zweite gucke ich wenn ich im Bett liege. Sie sind dicht und stabil und größer als die Originalen. Deswegen musste ich zwar noch mal umplanen, aber egal. Die Hunde können raus gucken. Und, auch wenns vielleicht albern scheint, mit meinen Gardinen oder Vorhängen sieht es jetzt noch mehr wie ein zu Hause aus.

Ich sitze jetzt seit über einer Woche morgens mit meinem Kaffee auf dem Sofa und kriege immer noch nicht das Grinsen aus dem Gesicht wegen der Gucklöcher.

Mit den Fenstern ist obendrein noch ein neuer, wunderbarer Freund dazu gekommen. Yogi und Mensch.

Dann hat mich eine meiner Schwestern besucht und mir einen tollen Ofen vorbei gebracht, den meine Freundin Judith nicht mehr braucht, da sie aus Röllshausen weg gezogen ist, in ein Haus mit Zentralheizung. Was für ein genialer Zufall. Jetzt steht hier als ein kleiner, feiner Dauerbrandofen. Ich hatte ihn noch nicht an, da es ja noch nicht wirklich kalt geworden ist. Aber ich hab eine Ahnung, dass sich bald mal eine Gelegenheit ergibt. Und obwohl mir ein bißchen Angst und bange wird, weil es der kälteste Winter der letzten 100 Jahre werden soll (hab ich auf facebook gelesen), freu ich mich auch schon drauf. Hoffentlich gibt’s auch Schnee.

Die Toilettenfrage, die scheinbar für alle die spannendste ist, ist auch geklärt.

Ich habe eine Komposttoilette. Das ist praktisch und geruchsneutral. Natürlich nicht so praktisch und geruchsneutral wie ein richtiges Klo in einem schönen Badezimmer, aber für mich gerade das, was möglich ist. Und mal ganz ehrlich, selbst in meinem schönen, großen Bad, habe ich zusammengerechnet, vielleicht 10 Minuten am Tag auf der Toilette verbracht. Das ist also alles im Rahmen. Wie eine Komposttoilette funktioniert könnt ihr in zahlreichen Youtube Videos sehen. Sägespäne gibt es durch die Tischlerei hier auf dem Platz wirklich genug.

Mein Waschplatz genau neben meinem Wagen ist auch fertig. Dazu habe ich mein altes Weinfass auf die Deichsel gestellt und solche Kieselsteine findet man hier auf dem Platz. Es sieht hübsch aus. Und ja, morgens ist es kalt. Aber so lange es noch nicht friert ist das auch mal aus zu halten.

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Schlafzimmerfenster, Waschplatz, Kräutergarten, Küche  alles da.

Ich hatte eine kleine Party, für die Menschen, die mich bisher hier vor Ort unterstützt haben und da habe ich dann auch noch einen zweiflammigen Gaskocher geschenkt bekommen.

Natürlich brauche ich noch die ein oder andere Sache. Derzeit bin ich auf der suche nach einem kostenfreien Spülschrank oder einer max. 2 m langen Küchenzeile mit Spüle. Ungefähr so eine wie ich sie 2015 verschenkt habe, aber ich denke, da wird es irgendwo was für mich geben.

Eine spanische Wand brauche ich auch noch, vielleicht ein kleines Regal. Ach ja, ich bin da ganz zuversichtlich. Und ich bin ziemlich zufrieden und derzeit fest davon überzeugt, dass alles schon so passiert wie es passieren sollte. Karma halt. Auch wenn es nervige Boxenstops gibt.

Beruflich läuft es ja ein wenig schleppend. Aber meine VHS Kurse sind gut besucht und alles andere wird sich auch noch ergeben. Die Überwindung der Trägheit scheint immer ziemlich an zu strengen. Aber das wird.

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Mein Bürokomplex mit Gästezimmer

Und dann steht hinter dem Bauwagen jetzt ein Wohnwagen. Der ist recht gemütlich. Dort könnten Gäste übernachten oder man kann mal mit ein paar Leuten an einem richtigen Tisch sitzen, was klären, basteln oder so was. Der Wagen ist nicht mehr wirklich fahrtauglich. Deswegen habe ich ihn auch Geschenkt bekommen. Und musste mit meinem Trockenplatz umziehen.IMG_20170918_180914753

Tja, das war es im Großen und Ganzen, was an sichtbaren Dingen passiert ist.

Was aber noch zu sagen ist, wenn man den Blog zurück geht, dann kann man lesen, dass ich schon in Spanien vor hatte, in einem Bauwagen zu leben wenn ich zurück in Halle bin. Das hier ist also keine Notlösung, sondern war von Anfang an der Plan. Natürlich hatte ich mir das alles wesentlich einfacher und leichter vorgestellt. Mit 1000€ monatlich auf der Tasche hätte ich jetzt einen Gasherd mit Backofen, die Fenster wären schon vor einem Monat drinnen gewesen und der Küchenschrank in verschiedenen grüntönen gestrichen. Aber ich würde trotzdem nicht mehr als 20m² Wohnraum haben und würde mir Äpfel und Nüsse pflücken statt kaufen, meine Klamotten im An und Verkauf holen und versuchen so nachhaltig, fair, autark und ökologisch zu leben wie es nur geht. Ich hatte bis auf den Bus auch kein Auto und hatte nie einen Fernseher für Fernsehprogramm. Nicht weil ich es mir nicht hätte leisten können, sondern weil mir mein Geld für so was zu schade war.

Deswegen ist es auch vollkommener Schwachsinn irgendwelche Menschen aus meiner Familie, die nichts mit meiner Entwicklung zu tun hat, damit aufzuziehen, ich würde jetzt einen auf „Peter Lustig“ machen. Es ist mir auch durchaus bewusst, dass dieser Winter nicht so komfortabel sein wird, wie die mit Zentralheizung und fliesend warm Wasser. Das habe ich mir auch schon gedacht bevor es mir Gebetsmühlenartig immer wieder erzählt wird.

Wenn es nicht auszuhalten sein wird, dann lasse ich mir was anderes einfallen. Und wenn es ganz schrecklich wird, dann werde ich mir eben irgendwo ein WG Zimmer nehmen. Oder wieder eine Einraumwohnung. Ich bin ja nun auch nicht so, dass ich irgendwas durchziehe nur weil ich nicht zugeben möchte, dass es eine Scheißidee war.

Aber derzeit, kann ich mir echt nicht vorstellen, dass es besser sein könnte. Vielleicht noch mit einer kleinen Küchenzeile, und einer netten Schumatte, einem kleinen Billi Regal, oder einer Massage. Aber im Großen und Ganzen. Alles schick. Macht euch mal keine Sorgen.

2 Gedanken zu “So weit bisher…

  1. Das ist so wunderschön! Ich freue mich sehr für dich! Bei den „monatlich 1000 Euro“ musste ich an die Verlosung vom Grundeinkommen denken (ich schicke mal eine „Freundschaftseinladung“ mit: http://www.meinbge.de/goenn-dir/2cf7ed4c324e1d0945fd) – immerhin sind die Gewinnchancen höher als im Lotto 😉 und es kostet weiter nichts. (Falls du nicht lägst darüber Bescheid weißt!) Ganz viel Freude in diesem schönen Heim und ich habe gelesen, dass es mit dem kältesten Winter seit 100 Jahren nur Humbug ist. 😉

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