Vor langer Zeit, gefühlt in einem anderen Leben, als ich noch in meiner schönen Dreiraumwohnung mit Einbauküche, Wanne und Balkon saß, reifte in mir der Entschluss, dass es das nicht gewesen sein kann. Ich wollte ja nach Föhr und deswegen nahm ich eine alte Deutschlandkarte, presste die Nordsee in einen schönen Rahmen, schrieb in Schönschrift 2016 drüber und verzierte Föhr mit einer goldenen Sonne und die Karte selbst noch mit ein paar gemalten Bildern vom lieben Fräulein. Und immer wenn Zweifel aufkamen machte ich ein paar Atemübungen vor dieser Karte. Ich wurde ziemlich oft belächelt, weil mir zu dem Zeitpunkt kaum einer geglaubt hat, dass ich es wirklich durch ziehe. Aber ich hatte die Collage immer vor Augen und zwar so lange bis ich sie bei meiner Schwester einlagerte um nach Föhr zu gehen.
Auf Föhr war ja dann doch alles ein bißchen doof, weil alleine auf Föhr ankommen hat nicht gereicht. Ich traf dort jemanden, der meinte ich hätte mein Bild nicht klar genug visualisiert. Es hätte ja schon alles gestimmt, nur eben ein paar Details wären unglücklich. Stimmt. Letztendlich hätte es ja sogar ein Friesenhaus, mit Reetdach und Holzofen zum überwintern gegeben. Allerdings in einer WG mit einem alten, notgeilen Eckelsack der obendrein noch ein Messi war und das Haus war auch eine Baustelle.
Also habe ich einen Plan gemacht, gezeichnet was ich kann, was ich möchte, wohin ich will, den Plan gefaltet und in eine Mappe gesteckt und vergessen. In Spanien habe ich ihn wieder gefunden und war erstaunt was sich alles erfüllt hatte.
Der alte Hund und ich hatten ein warmes Dach über den Kopf, ich hatte eine Adresse und konnte mich mit den Aufgaben beschäftigen, die mich erfüllt haben. Kochen, Garten, Handarbeiten.
Mein Wunsch zu schreiben hatte sich erfüllt, ich hatte dort angefangen zu bloggen und Silke hat sich um meine Romane gekümmert.
Aber wieder haben sich ein paar Details als unerwünscht entpuppt und dank einer spirituellen Weiterentwicklung haben sich obendrein ein paar Einsichten und Bedürfnisse verändert.
Ich hatte keinen Nerv dazu irgendwas zu malen oder aus Bildern zusammen zu kleben. Also habe ich angefangen das sehr detailgetreu auf zu schreiben. Ganz genau, wie ich es mir vorstelle, auch die unschönen Dinge die passieren können. Es ist mein dritter Roman geworden. In zwölf Kapitel. Januar bis Februar. Als sich der Gedanke Entwickelt hat, dass meine Ideen gleich ein Roman werden könnten, habe ich die Person so geschrieben, dass man sie nicht mit mir verwechseln könnte. Das erkennt man, dass sie in einem Buchladen arbeitet und als Lebensberaterin. Beides Sachen, die für mich nicht in Frage kommen. Dann habe ich ihr zwei Katzen geschrieben. Jeder weiß, ich bin ein Hundefan, also keine Verwechslungsgefahr. Der Tag an dem ich „Mietzbert“ und „Kätzchen Leisemiep“ geschrieben hatte, war genau der, an dem der liebe, alte Hund mit einer kleinen Katze im Maul ankam, die ich dann 9 Tage mit einer Milchspritze gefüttert habe, bis sie zu richtigen Katzenkennern gekommen ist. Bevor sich so was wiederholen konnte, habe ich die beiden Milchbärte weniger Wichtigkeit zukommen lassen. Sie waren dann Katzen die eigentlich nur Draußen rum rennen und keine wichtige Rolle einnehmen.
Das Frieda in einem Bauwagen wohnt, mit Holz heizt und ziemlich viel in ihrem Garten macht, dass hatte tatsächlich meinen Vorstellungen entsprochen, die ich mir für meine eigene Zukunft ausgemalt habe. Aber zu der Zeit habe ich noch in Spanien gesessen und gedacht Bauwagen bekommt man für ein paar € hinterher geworfen. Nun gut, ich hatte wegen Frieda den Stadtteil Freiimfelde ein wenig verändert. Das war der Stadtteil wo ich vorher gelebt hatte. Sie steht neben meiner alten Kleingartenanlage und nutzt einen Wasseranschluss der Autowaschanlage Ecke Grenzstraße. Ich habe also ein paar Grundstücke einfach wegrationalisiert. Was aber eigentlich wirklich unheimlich ist, Frieda wohnt also in der Reideburger Straße. Also genau die Straße in der ich jetzt wohne. Und nein, das Buch ist nicht Autobiografisch wie ein Verleger stirnrunzelnd meinte. Erstmal hatte ich zu der Zeit wo Frieda Flieder in die Reideburger Straße gezogen ist, noch nicht mal eine Ahnung, dass ich hier tatsächlich lande und, dass es hier einen Stellplatz für einen Bauwagen geben könnte. Mit Bäumen und Garten!
Ich bin auch nicht so vermessen, dass ich denke eine Autobiografie könnte jemanden interessieren.
Beim schreiben hatte sich die Geschichte eh verselbstständigt. Manchmal war ich erschrocken in welche Richtung und irgendwann war es nur noch der Roman und nicht mehr der Plan.
Aber auf leise Art und Weise haben sich die Dinge geändert. Viele Sachen sind anders geworden. z.B. hat Frieda ein Außenklo und einen Küchenofen mit Backröhre. Mein Eingang ist auch etwas anders als der von Frieda. Meine Außenküche ist auch von anderer Bauart.
Aber das Universum hat sich nach besten Möglichkeiten an den Bauplan von meiner Idealwelt gehalten. Es sind noch hier und da ein paar Sachen, den ich gar nicht so viel Wichtigkeit und Wunschkraft mit gegeben habe. Aber sie sind doch passiert. Und ich ahne, dass sich im Jahr 2018 ein paar Dinge in eine Richtung entwickeln werden, die ich bisher noch nicht überschauen kann.
Ich hatte das Manuskript an einen einzigen Verlag geschickt, der meinte, es würde nicht ins Programm passen. Ein alter pensionierter Verleger hat es gelesen und meinte es gäbe keine Zielgruppe dafür (reiche Männer über 70 sind es tatsächlich nicht) und ich wollte es nicht wieder bei Amazon verlegen lassen, weil Amazon ja wirklich keine unterstützenswerte Firma ist. Silke hat auch nicht so viel Zeit, weil sie und Dirk ihren nächsten Trip planen und sie kann mir nicht zuverlässig sagen, wann das fertig sein könnte.
Also was tun. Die Aufgabe dieses Romanes war ja, meine Wünsche zu konkretisieren und sie genauer zu gestalten. Damit hat der Roman seine Aufgabe erfüllt. Allerdings ist es ein gemütliches Herzenswerk, dass nicht in einer Schublade oder auf einem Speicherplatz vergammeln soll.
Da habe ich mir gedacht, ich werde mein Buch mit den zwölf Kapitel, Januar bis Dezember, als Blog schreiben. Und zwar ab Januar 2018. Jeden 1. und 3.Sonntag gibt es dann ein halbes Kapitel und die Sonntage dazwischen Rezepte und Anleitungen, die im Buch auch vorkommen. http://friedaflieder.wordpress.com
Auf facebook hatte ich ja schon damals eine Frieda Flieder Seite angelegt, weil man mir sagte, das wird so gemacht. Man legt eine Autorenseite an um über seine Fortschritte zu berichten und so. Damit man schon eine bestimmte Reichweite hat wenn das Buch raus kommt und nicht erst dann anfängt Werbung zu machen wenn es das Buch zu kaufen gibt. Dort wird dann jede Veröffentlichung auch angezeigt und obendrein werden die Seiten der Lokalitäten, wo Frieda sich aufhält, geteilt.
Also ab Januar gibt es dann Portionsweise mein Machwerk, dass ich selber Kapitel für Kapitel noch mal auffrische, in einem neuen Blog. Und ich freue mich drauf.
Viel Erfolg:-) Bin gespannt:-)
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Vielen Dank. Ich auch. 🙂
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Wenn du dranbleibst wird das schon😊Nicht unterkriegen lassen. Ich drücke dir die Daumen.
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Hallo das wird schön. Mein bekannter hat auch ein Buch geschrieben und von BoD Book on Demand verlegen lassen. Nur ein Tipp am Rande. Ich lese deine Geschichten gerne. Schöne Feiertage.
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Danke für den Tipp. Und es freut mich wirklich wenn du Spaß an meinem Geschriebenem hast. 🙂
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