„Ist es dir schwer gefallen alles weg zu geben?“ Antwort „JA.“
Aber es war auch ein Prozess der sich ein Jahr hin gezogen hat.
Aber ich kann mit gutem Gewissen den ein oder anderen Tipp geben wie man sich von bestimmten Sachen lösen kann und heute soll es da speziell um Bücher gehen.
Ich hatte 3 große Billyregale mit je einem extra dazugekauftem Boden Voll mit Büchern. Weil die Regale ja auch recht tief sind konnte ich sie zweireihig stellen und die Böden haben sich durch gebogen, aber was hätte ich machen sollen? Ich habe nun mal Bücher verschlungen, gerade weil ich viel Zug gefahren bin. Bibliothek war nie eine alternative, weil ich es liebe beim lesen irgend was zu futtern. Und die Bibliothek war mir auch zu weit weg.
Aber ich hatte dann echt viele. Thriller und Liebesromane oder Nordseekrimis.
Und gerade von diesen Büchern liest man keins ein zweites mal, weil man ja schon weiß wie es ausgeht. Selbst nach Jahren ist mir bei einem Thriller beim lesen plötzlich weider das Ende eingefallen. Also – irgendwie witzlos.
Dann die vielen Kochbücher. Mit einem realistischen und nüchternen Blick habe ich irgendwann ein gesehen, dass ich das meiste eh nie kochen werde. Zumal das Netz voll ist mit tollen Rezepten und sich mit der Zeit so viele angesammelt haben, dass ich sie in diesem Leben eh nie nachkochen kann. Wenn mich was wirklich interessiert hat, dann habe ich es mir raus geschrieben, Aber die meisten Kochbücher konnten weg.
Die Bücher, die ich immer wieder lesen kann und nicht weg geben möchte habe ich in zwei Umzugskisten bei meiner Schwester auf den Dachboden gestellt. Das sind wirklich gute Romane und bestimmte Fachbücher.
Was passiert mit den anderen Büchern?
Hier kann man die Artikel die man hat einscannen und bekommt gleich einen festen Preis genannt. Schickt es da hin und ist es gleich los.
Wenn man einen bestimmten Preis überschritten hat kann man sich einen Schein zum kostenlosen versenden ausdrucken.
Aber das lohnt sich oft nur bei bestimmten Fachbüchern oder bei sehr neuen Romanen. Einfach mal ausprobieren.
Allerdings – gerade bei so normalen Taschenbüchern, gibt es manchmal nur ein paar Cent.
Man kann nach sozialen Einrichtungen in seiner Umgebung suchen. Manche nehmen gerne mal Bücher. Man kann eine kleine Bibliothek einrichten. Ein Schrank auf der Arbeit oder in der Schrebergartenanlage, jeder kann ein Buch nehmen, oder selber eins rein stellen. Es gibt Tauschbörsen oder Umsonstläden. Man kann ein Buch auch einfach mal im Zug liegen lassen.
Natürlich wird dir wegen „Kränze flechten zur heiligen Kommunion“ oder „Wickeltechniken für moderne Halstücher“ niemand um den Hals fallen und vor Dank die Hände küssen. Ich hatte auch das ein oder andere Buch geschenkt bekommen. Kindererziehnung aus den 80ern und Trockensträuße schön gestalten. Das kann man dann auch mal in den Altpapiercontainer werfen.
Es gibt aber auch kleine Bibliotheken, die freuen sich über Buchspenden. Die nehmen erst mal alles an und sortieren sich das dann selber. Hier bekommt man ganz viele Karmapunkte und die Wälzer sind einfach weg. Aus dem Auge und aus dem Sinn.
Ich hatte mal zwei Wäschekörbe voll Kinderbücher und Romane zu einer kleinen Bibliothek im Paulusviertel gebracht. Danach bin ich mir ein bißchen wie die Mutter Theresa der Leseratten vor gekommen.
Leider gibt es diese Bibliothek nicht mehr.
Was aber wenn man nun ganz viele Bücher hat, für die sich niemand interessiert, die niemand haben will. Ich habe von einer Urgroßmutter väterlicherseits vom lieben Fräulein an die 200 Romane geschenkt bekommen. Die waren nicht zu lesen. Selbst im Atiquariat wollten sie die nicht haben Nicht mal geschenkt.
Aber wir hatten auch keinen Platz um da 200 staubige Schinken im Regal liegen zu haben.
Also habe ich erstmal aus Leisten einen Ramen gebaut. 100X150 cm. Dann habe ich alle Bücher auf ca. 5Cm eingekürzt. Also nur noch den Buckrücken mit einem Stückchen Buch übrig gehabt.
Die habe ich dann in den Ramen rein geklebt. Sah klasse aus. Und wichtig. Und hat keinen Platz weg genommen.
Manchmal sollte man sich eh die Frage stellen „Brauche ich dieses volle Buchregal zur Unterhaltung oder für mein Ego? 😉
So – das geht alles. Und kleine Romane die man eh nur einmal ließt, lese ich jetzt auf einem ebook. Fantastisch. Derzeit arbeite ich mich durch 14 000 Seiten französische Weltliteratur, die ich mir für 50 Cent runter geladen habe. Ich halte das auch für recht umweltverträglich.
Viel Spaß beim ausmisten.