… und einen Job hab ich jetzt auch.

Ich brauche ja ziemlich wenig Geld. Das ist recht praktisch, weil ich bisher auch ziemlich wenig verdient habe.

Und jetzt kommen auch noch die Sommerferien, was soviel bedeutet – keine VHS Kurse. Bei der Hitze werden die Gruppen auch immer kleiner.

Aber, das war mir schon vor ein paar Wochen klar, dass es so kommen wird. Also habe ich irgendwann gedacht … „Ich brauche wohl doch mal so etwas wie einen richtigen Job“. Aber nur 450€, weil ich ja immer noch ziemlich Freizeitorientiert bin. Nun ist es an und für sich nicht schwer einen Job zu bekommen wo man wenig Geld verdient. Aber ich hätte gerne irgend was in der Gastronomie gemacht und – das war das wichtigste – keinen Job wo der Chef irgend jemand ist der über mir an einem Schreibtisch sitzt und gar nicht weiß was ich mache.

Also wenn jemand kommt und sagt „Hier die Karotte muss in 30 Sekunden geschält sein.“ dann weil er es selber in 30 Sekunden schafft und schon viele Karotten geschält hat und Ahnung hat, dass es machbar ist. Und nicht weil ein paar Typen an einem runden Tisch gesessen haben und schlau ausgerechnet haben, dass es für die Firma am wirtschaftlichsten wäre wenn die Karotten in max. 30 Sekunden geschält werden und eine Karotte eh nur von einem Bild kennen. Ach und so einen „flache Hirachie“ Scheiß, wo einfach nur zwischen oben und unten noch 100 Instanzen gebaut werden, auf so was habe ich auch keinen Nerv mehr.

Ach ja und natürlich will ich nichts mit Tierteilen machen. Klar, oder?

Ich denke also noch so darüber nach was ich wohl tun könnte und bekomme eine halbe Stunde eine Meldung, dass ein veganer Imbiss einen 450€ Job zu vergeben hätte.Ich melde mich sofort, werde auch prompt bestellt. Ich radel hin und der Typ erzählt mir 2 Minuten irgend was, das er mir auch am Telefon hätte sagen können. Mein Verstand sagt „Du brauchst diesen Job.“ Mein Bauch sagt „Neeee, vergiss es.“

Ich gehe trotzdem zum 2 Stunden Probearbeiten. Ich bin keine Haushaltsperle und in meiner Küche sieht es manchmal grenzwertig aus. Aber der Lappen, der scheinbar schon seit Tagen am Spülbecken hing und zum Hände abtrocknen war, hätte ich noch nicht mal dem lieben Hund die Pfoten abgeputzt. Ein paar Merkwürdigkeiten später habe ich mir dann immer noch eingeredet, dass ich es ja einfach anders machen kann. Ich würde mir eben zu Arbeitsbeginn ein sauberes Geschirrtuch und Handtuch hin hängen, meine eigenen Küchenmesser mit bringen, mit denen man schneiden kann und nicht einfach nur alles auseinanderfetzt und vor allem würde ich das Gemüse vielleicht abwaschen bevor ich es klein schneide. Vor allem die Paprikas die aus den guten, alten, spanischen Plastikbuden kommen und oft noch graue Schlieren vom Düngemittel auf der Schale haben. Mein Bauchgefühl war ein klares „Neiiiiiiiiiiin!“ Aber meine Verstand sagte „Aber ich brauch doch den Job.“

Aber man hat mir ca. eine Woche später mitgeteilt, dass man sich für jemand anderen entschieden hat. Per SMS.

Das hat mich erst geärgert und dann war ich aber froh, weil mir die Schmuddelkinder eh irgendwie suspekt waren und ich mich da nicht wirklich wohl gefühlt habe.

Aber ich denke ja auch immer (ähem…ich versuche immer zu denken..), dass alles seinen Grund hat und irgendwie immer das passende passiert. Eine Woche später war wieder ein Stellenangebot auf Facebook. Ein Vegetarisches Bistro. Und wieder habe ich mich dort gemeldet und eines Samstages hatte ich meine Schnupperstunde. Sympathisch, sauber, blinkender Edelstahl, keine Typen die linkisch versuchen im Schneckentempo einen Pfannkuchen belegen, sondern Menschen die wissen was sie tun, dass auch ziemlich zügig machen und dabei noch nett plaudern.

Und es hat geklappt, ich durfte wieder kommen und ich freue mich echt drauf.

Und das liebe Fräulein meinte „Siehste, es kommt alles so wies kommen soll. Hätte es beim ersten mal geklappt, hättest du die zweite Anzeige gar nicht mehr beachtet.

Und schon ist er wieder felsenfest. Der Glaube an Engel, Arschengel und den universellen Plan. :o)

Alles kommt wie es am besten passt.

Höre einfach mal auf deinen Bauch.

3 Gedanken zu “… und einen Job hab ich jetzt auch.

  1. Super. Ich freue mich für dich. Ja ich darf in den Sommerferien meiner Freundin die Ferienkinder wieder bekochen. Jeden Tag 2 Stunden 6 Wochen lang. Ich freue mich.

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  2. Alles, wirklich alles kommt irgendwann zur rechten Zeit. Man sollte nur Gedulig dabei bleiben. Aber Geduld ist nicht immer jedermanns Sache 😉

    Vor genau einer Woche dachte ich es wäre vorbei und nun freue ich mich, dank meiner zähen Geduld, dass ich mich wieder unter den Lebenden befinde und versuche jetzt mit noch etwas mehr Achtsamkeit mein zweites geschenktes Leben zu genießen…

    Liebe Grüße aus Rotenburg a.d. Fulda
    Heiko

    Gefällt 1 Person

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