Das Foto wurde am 1.2.2019 geschossen. Man achte auf die üpigen Holzvorräte. Wie sie sehen, sehen sie nichts.
Trotz frostiger Außentemperatur bekomme ich schon langsam Frühlingslaune. Ich habe auch schon wieder Samentütchen bestellt. Der Katalog ist vor ein paar Tagen gekommen und natürlich hatte ich sehr schnell eine Liste mit „Musthaves“ die mein kärgliches Budget gesprengt hätte. Deswegen musste ich wohl oder übel auf die stylische Pendelhacke verzichten. Genauso wie auf die Kupfer Jäteschlinge die mir als Garten Accessoires bestimmt gut gestanden hätte. In meiner Bescheidenheit habe ich auch auf Samentütchen verzichtet mit Gemüse, dass vermutlich sowieso nichts geworden wäre. Ich werde also auch dieses Jahr kein Staudensellerie und keine Schwarzwurzeln in meinem Garten haben.
Aber im Februar ist noch nichts im Garten zu schaffen.
Vor 22 Jahren – nur so am Rande – hatte ich die Gartenherausforderungen nicht. Da bin ich kugelrund mit X Beinen und Körbchengröße F durch die Gegend gewatschelt. Und zwar richtig gewatschelt. Ja genau, im Februar ist des lieben Fräuleins Jubelfest. Auch wenn mir vor 22 Jahren nicht zum jubeln war. Praktischerweise hat mein ältester Neffe genau 5 Jahre später meine Schwester jubeln lassen. Trotz strikter Anweisung kamen meine andere Neffen an anderen Tagen. Dabei wäre es so schön einfach zu merken gewesen.
Und ich erinnere mich noch genau daran, bei und war ein riesen Trubel und alle waren endlich abgehauen und das liebe Fräulein wurde von ihrem Vater abgeholt, damit ich die Bude in Ruhe sauber machen kann. Das Telefon klingelte und ich tappte auf einen Berg Luftschlangen unter dem eins der Giftzwerge einen Pappteller mit kalten Pommes und Ketchup versteckt hatte. Ich machte einen Spagat, robbte mich zum Telefon und erfuhr, dass ich Tante bin.
Jaha, 17 Jahre später würde ich eine Wand raustreten müssen um einen Spagat zu machen.
Der Februar scheint gut zu sein um in Erinnerungen zu schwelgen.
Und Geburtstagsgeschenke zu kaufen und es werden wie immer viel zu viele sein. Weil ich immer etwas maßlos werde, wenn es ums liebe Fräulein geht.
Da vom 1. zum 2. aber auch Imbolc ist, habe ich ein bißchen gefeiert und geputzt. Aber richtig. Also auch Decken und Wände mit Essigwasser abgewaschen, Schränke ausgeputzt, alle Weihnachtssachen restlos entfernt und verstaut. Danach alles mit weißem Damar ausgeräuchert und mit ein paar kraftvollen Mantras besungen. Jetzt kann es also wieder von vorne beginnen. Juhu.
Allerdings hat sich an den Alltagsritualen nichts geändert. Also Holz holen, Wasser holen…
Zwischenzeitlich war es ja so kalt, dass mein Gasherd nicht mehr richtig funktioniert hat. Und morgens aufzuwachen und nur 7 Grad zu haben ist eine fiese Sache.
Ich kann es gar nicht richtig glauben, dass ich immer noch keine Erkältung hatte.
Aber das Schlimmste scheint ja überstanden zu sein. Laut Wetter.de soll es diesen Monat schon Temperaturen im zweistelligen Bereich geben. Hey, hey.
Und passenderweise ist auch Mitte des Monats wieder eine Tanzveranstaltung in der „Kulturwerkstatt“. Roland räumt in seiner Werkstatt alles zusammen, heizt ein und dreht laut Musik auf. Dann kommen ein paar Freunde und springen für ein paar Stunden wild umher. Da ich dieses Jahr noch nicht getanzt habe freue ich mich drauf. Auch auf den 100 meter Nachhauseweg.
Man hat auch wieder mal versucht im Hof einzubrechen. Unsere Fläche ist ja bedauerlicherweise frei zugänglich und von da aus versucht der ein oder andere Strolch immer wieder gerne durch das verschlossene Tor auf den Hof zu kommen.
An einem Abend, ich wollte gerade ins Bett hüpfen, wollten beide Hunde noch mal raus. Fibie bellt sowieso immer aber plötzlich fing der liebe Hund auch an. Dann hat er plötzlich geschrien, so wie er immer schreit wenn er irgendwo fest hängt und nicht weg kommt. Ich rufe also „Ich komme.“ aus dem Wagen, springe in meine Stiefel, rufe weiter beruhigende Worte, aber auf halber Strecke kommt er mir schon eilig entgegen. Fibie auch und wir gehen wieder rein. Am nächsten Morgen habe ich dann sie Bescherung gesehen. Man hat versucht mit einer Zange den Schließzylinder auszureißen und dann mit Gewalt das Tor nach innen aufzudrücken.
Alles war verbogen und hat nicht mehr funktioniert. Und mir ist dann auch ganz blümerant geworden, bei dem Gedanke, dass da vermutlich gerade Verbrecher am Werk waren wo ich im Schlafanzug, Poncho und Gummistiefel auf dem Weg zum Tor war um den alten Hund aus einer vermeintlichen Brombeerranke zu befreien.
Aber im Großen und Ganzen ist der Februar im Bauwagen still und besinnlich. Es darf noch Kraft gesammelt werden, für das was noch kommen mag. Es werden noch ein paar Gläser Gemüsebrühe gemacht, ein paar Filme geguckt … nun es läuft.