Aller Anfang ist spannend?

Die Zeit ist rum. Ich habe noch nicht mal Fotos gemacht. Ich wollte noch ein schönes Bild machen wie ich mit dem lieben Hund und der Kleinen vor meinem Bauwagen sitze.

Aber ich habe eine Abschiedsparty gemacht. Mit Menschen die mir echt fehlen werden. Und als ich am Sonntag Morgen mit einem Kater aufgewacht bin, habe ich noch nicht mal von dieser Party ein paar gute Fotos gemacht.

Danach ist schon das liebe Fräulein eingezogen und meine letzte Nacht musste ich in Rolands und Silkes Zirkuscontainer schlafen.

Montag hat mir Steffen um 8 Uhr Morgens seinen Bus dahin gestellt, damit ich in Ruhe beladen konnte und zwei Stunden später war er voll und drei Stunden später war er wieder leer.

Ich hatte den Fotoaparat in der Hosentasche und erst als ich das Gatter hinter mir zu gemacht hatte, habe ich geschnallt, dass ich noch nicht mal zurück geguckt habe um ein letztes Foto zu machen.

Als ich dann im Bus saß, hatte ich kurz Angst, dass ich doch ein bißchen weinen muss. Aber mit Geli und Steffen an meiner Seite war ich dann nicht wirklich traurig.

Dort angekommen habe ich mich auch eigentlich gleich wieder wohl gefühlt. Es ist vielIMG_20190926_145713_234 zu tun. Am Wochenende ist ein Handwerker und Erntemarkt direkt auf dem Hof. Wir haben ein Zelte hingetellt, eine Bühne gebaut, Bierbänke aufgestellt und alles was so dazugehört.

Es sind ein paar Zunftleute da, die sind sehr nett und es macht Spaß.

Das mit dem Stall hab ich eigentlich auch gleich wieder gut hinbekommen und meine Bude war auch schnell eingerichtet.

Beim spazierengehen habe ich jemanden getroffen der mich gefragt hat wo ich herkomme und als ich ihm erzählt habe wo ich jetzt wohne, hat er mir die Hand gegeben, „Herzlich Willkommen in Neuhaus“ gesagt und sich vorgestellt.

Alles in Allem bin ich ziemlich froh.

Die Tage fühlen sich viel länger an, weil sie so vollgepackt sind.

Es war heute mein 3. Tag, wenn man den Ankunftstag nicht mitrechnet und ich komme mir vor, als wäre ich schon wochenlang hier.

Es ist natürlich auch eine krass harte Umstellung von einem relativ freien Leben ganz alleine, zu einem irgendwie fremdbetimmtem Alltag. Also nicht nur die Tiere und das Wetter bestimmen den Ablauf, sondern auch ein Mensch, der ganz anders tickt als ich.

Jetzt gerade, wo ich hier erschöpft auf dem Sofa sitze, denke ich, ich guck mir das mal vier Wochen an und dann entscheide ich wie es weitergeht.

Es sind nur, hmmm…- sagen wir mal Kleinigkeiten. Ich habe gerade das Gefühl, dass erwartet wird, dass man von 6:30 Uhr bis 21 Uhr „Bereitschaft“ hat. Das hat mich auch in meiner Probewoche etwas angepiept und ich dachte, ich hätte es da schon geklärt.

Es ist natürlich klar, dass jemand, wo Hobby und Beruf, Haus und Hof, eins sind und quasi das ganze Leben bestimmen, ganz andere Voraussetzungen mit sich bringt.

Dann ist es eben egal ob man spontan eine Arbeit unterbricht um mal etwas anderes zu machen. Dann ist es egal, ob man alles etwas einhändig langsamer macht weil man in der anderen ein Telefon hält.

Wie gestern … „Zieh die die Schuhe an und komm runter. In 5 Minuten bin ich da. Dann waren es über 20 Minuten.

Es ist was unheimlich cooles und entspannendes alles in Ruhe und ohne Stress zu machen.

Wenn man aber mit anderen Menschen zusammen arbeitet wird’s schwierig.

Es ist keine Pause für mich, wenn ich einfach nur Leerlauf habe. Wenn ich nicht weiß wie lange etwas dauert, kann ich mich kurz hinlegen, kann ich ein Telefonat führen, kann ich mit den Hunden eine Runde gehen … das ist gerade meine Schwierigkeit.

Und ich schiebe das mal alles auf den Umstand, dass mein Bauer ganz allein einen tollen Markt auf die Beine stellt und damit ziemlich gestesst ist. Aber ich werde das und andere Sachen echt im Auge behalten.

Und die Stunden werde ich mir auch mal besser aufschreiben. Weil irgendwie war ich heute wieder von 7 Uhr bis 19:30 am rumrödeln. Ich war zwar 3 mal mit den Hunden draußen, aber so war das einfach mal nich geplant.

Aber im Großen und ganzen ist es ganz niedlich. Die Tiere, ich fahre so auf die Kühe ab. Das Kochen, endlich wieder für viele Personen. Meine kleine Wohnung. Die Umgebung. Das Fichtelgebirge ist so schön. Es ist hier alles sehr Naturnah. Hier ist ein riesen Funkloch. Immer jemanden zum erzählen. Noch überwiegt das Positive. Ich hoffe das bleibt so und den Rest kann man irgndwie regeln. Mal gucken.

Alles bleibt spannend. 🙂

4 Gedanken zu “Aller Anfang ist spannend?

  1. Ich drücke Dir die Daumen, dass Du und der Bauer den Rhythmus findet! Vielleicht kannst Du einen festen Aufgabenbereich bekommen, den Du selbstbestimmt erledigst. Kühe sind wirklich toll. Nur wenn die lange Zunge an einem lecken will, dass begeisterte mich noch nie so…

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